Erfolgsfaktoren in der Krise
Unternehmen brauchen grundlegende strategische Veränderungen und müssen in der Lage sein, ihr Geschäftsmodell anzupassen. Neben der permanenten Überprüfung und Adaption des Geschäftsmodells in Kombination mit Kostensenkungsmaßnahmen kommt auch noch die externe Refinanzierung zum Tragen. Die Herausforderungen für Unternehmen liegen somit in drei Bereichen, die es parallel zu managen gilt: Erstens die Strategie und das Geschäftsmodell – wie generiere ich Umsatz, zweitens allzeit die Kosten in Abhängigkeit der Umsatzentwicklung im Griff haben und drittens die Finanzierung im Auge behalten.
Im Rahmen der Pandemie kämpfen Unternehmen an allen drei „Fronten“ gleichzeitig. Bei einer Restrukturierung geht man grundsätzlich davon aus, dass zumindest einer der drei Faktoren planbar ist. Sind zum Beispiel die Umsätze stabil, kann man das Thema Kosten/Liquidität gut managen. Sind aber alle drei Faktoren in permanenter Bewegung, ist es mit der Planbarkeit – dem wichtigsten Kriterium – schnell dahin. Neben den aktuellen Herausforderungen, die Geschäftsmodell, Kosten und Finanzierung mit sich bringen, gilt es ebenfalls Maßnahmen zu definieren, um den operativen Geschäftsbetrieb nicht zu gefährden.
Erfolgsfaktoren in der Krise
Drei Erfolgsfaktoren, um die Krise erfolgreich zu meistern, möchte ich an dieser Stelle näher beleuchten:
- Unternehmen müssen in der Lage sein auf Basis valider Informationen schnelle Entscheidungen zu treffen, um sich neuen Situation anzupassen. Essenziell ist, dass dies aktiv geschieht, denn je bedrohlicher und dynamischer die Krise ist, desto aktiver müssen Unternehmen werden und desto schneller müssen sie wichtige Entscheidungen treffen. Die Ergebnisse müssen dabei in kurzen, regelmäßigen Abständen immer neu bewertet und gegebenenfalls korrigiert werden.
- Konsequente Umsetzung und Nachverfolgung. Viele Unternehmen haben zwar die richtigen Ideen, Strategien und Maßnahmen abgeleitet, scheitern aber in der Nachverfolgung und Umsetzung. Erst die konsequente Umsetzung der Maßnahmen führt zum Erfolg. Idealerweise ist die Geschäftsführung involviert und wird über den Entwicklungszustand beziehungsweise Umsetzungsstatus regelmäßig informiert. Darüber hinaus ist es bei der Umsetzung wichtig, dass es klare Entscheidungen und Verantwortlichkeiten gibt.
- Alle sind eingebunden. Stakeholder, sprich Zulieferer, Kunden, Banken und gegebenenfalls Shareholder müssen ebenso aktiv in die Kommunikation eingebunden werden wie die eigenen Mitarbeiter. Das eine wichtige Voraussetzung, um die Bereitschaft für Zugeständnissen zu erwirken. Eventuell müssen mit Zulieferern neue Verträge verhandelt werden, Kunden müssen gegebenenfalls über Preiserhöhungen informiert werden, Banken über Refinanzierungspläne und Shareholder über Kapitalzuschüsse. Kommt es zu Kurzarbeit, dann muss auch mit den Mitarbeitern aktiv in die Kommunikation gegangen werden. Nur wenn von allen Seiten der buy in und Verständnis generiert wird, lässt sich die Krise erfolgreich managen.
Fazit
Um die anhaltende Krise, in der sich nichts wirklich planen lässt, zu meistern müssen Unternehmen schnelle Entscheidungen treffen und diese permanent überprüfen, sie brauchen eine konsequente Umsetzung und Nachverfolgung und müssen alle Stakeholder aktiv involvieren.