ACES – Megatrends der Mobilität

Derzeit leben 7,8 Milliarden Menschen auf der Welt und es werden von Minute zu Minute mehr – ein Großteil davon lebt in Städten oder Ballungsgebieten. Das stellt unsere Gesellschaft vor allem in Sachen Mobilität vor große Herausforderungen: Wie kommen die Menschen zur Arbeit, in den Urlaub, zum Einkaufen oder zu Freizeitaktivitäten? Die Mobilität steht aktuell vor einer ihrer größten Veränderungen seit ihrer Erfindung.

Vier Trends werden die Zukunft der Mobilität entscheidend prägen: Autonomes Fahren, Connectivity, Elektrifizierung und Shared Mobility – oder kurz ACES. Es wird erwartet, dass diese Technologien einzeln, aber vor allem in ihrer Kombination, zu großen Umwälzungen auf dem Verkehrsmarkt führen werden. Das Tempo und die Form der disruptiven Veränderungen, die durch ACES induziert werden, lassen sich zwar zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau vorhersagen, aber Fakt ist, dass zukünftig die meisten Fahrzeuge elektrisch und zum autonomen Fahren fähig sein werden, wobei die Konnektivität eine wesentliche Voraussetzung für das autonome Fahren spielt.
 

Autonomes Fahren

Der Computer wird immer mehr zum selbstständigen Fahrer. In den letzten Jahren haben sich fortschrittliche Assistenzsysteme stets weiterentwickelt und werden in Zukunft in vollständiges Selbstfahren münden. Viele Branchenexperten gehen davon aus, dass künstliche Intelligenz und Rechenleistung den Schlüssel zu höheren Automatisierungsgraden darstellen.
 

Connectivity­­­

Vernetzte Fahrzeuge sind auf dem besten Weg, sich zu Informationsplattformen zu entwickeln. Die Konnektivität von Fahrzeugen ermöglicht es, Daten direkt vor Ort und in der Cloud zu verarbeiten, um die Sicherheit der Passagiere und die Zuverlässigkeit des Fahrzeugs zu verbessern. Darüber hinaus wird durch Konnektivität eine vorausschauende Wartung ermöglicht, die Effizienz von Flotten gesteigert und andere Verkehrsteilnehmer und Smart-City-Planer über Fahrten informiert. Mit zunehmender Autonomie der Fahrzeuge steigt auch die Menge der von ihnen erzeugten Daten.
 

Elektrifizierung

Die Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe wird zukünftig die negativen Auswirkungen der Mobilität auf die Umwelt deutlich reduzieren. Das gilt selbst dann, wenn man die Auswirkungen einer fortgesetzten oder sogar gesteigerten Fahrzeugherstellung und einer stark erhöhten Batterieproduktion berücksichtigt. Der bemerkenswerte Anstieg der Marktkapitalisierung von Tesla spiegelt zum Teil den Wert wider, den Investoren der Elektrifizierung beimessen.
 

Shared Mobility

Oft vergessen, aber einer der wohl interessantesten Mobilitätstrends der Zukunft, liegt irgendwo zwischen öffentlichem und Individualverkehr. Von Carsharing-Apps bis hin zu Ride-Hailing – die Verbraucher beginnen langsam, sich vom traditionellen Ansatz, ein Fahrzeug zu kaufen, zu lösen und die Vorteile von Mobilität als Dienstleistung (MaaS – Mobility as a Service) anzunehmen.
 

Fazit

ACES verändert die Welt der Mobilität momentan schnell und beschleunigt zusätzlich den Übergang zu neuen Mobility Services. Insbesondere autonomes Fahren und Konnektivität bieten große Felder und Hot Spots für Start-ups. Allein in den USA gibt es derzeit mehr als 200 Start-ups, die sich mit dem autonomen Fahren beschäftigen. Es wird für ein einzelnes Unternehmen jedoch extrem herausfordernd sein, die gesamten Software- und Hardwarestruktur zu entwickeln, der für autonomes Fahren benötigt wird. Eine Lösung: OEMs (Original Equipment Manufacturer) müssen in diesem Bereich zusammenarbeiten und Industriepartnerschaften bilden, denn die Komplexität für vollautonomes Fahren ist im Vergleich zu heutigen Fahrerassistenzsystemen exponentiell höher. Alle vier Bereiche von ACES haben das Potenzial, ein Milliardengeschäft zu werden und die Automobilindustrie nachhaltig zu verändern.

Sehr optimistische Markteinschätzungen gehen davon aus, dass vollautonome Autos im Jahr 2025 verfügbar sein werden – 2030 scheint aber weitaus realistischer zu sein. Eine der größten Herausforderungen bei vollautonomen Autos ist die Entwicklung „menschlichen Gehirns und Augen“ und deren Interaktionen. Mutter Natur lässt sich eben nur schwer kopieren.

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